Nach 2 längeren Aufenthalten in Madrid ist mein Spanisch so gut, dass ich im Urlaub gut durchkomme. Wer Zeit hat und eine gute Sprachschule sucht: ich kann Eureka in Madrid empfehlen, liegt sehr zentral in der Calle Arenal.

Madrid ist einfach großartig: Museen, Parks, lange heiße Nächte, gutes Essen, Drehkreuz nach Südamerika und innerhalb Spaniens (nach Barcelona) ein echt günstiger Standort um mit den diversen Billigfluglinien andere Provinzen zu erkunden.

Auch wenn alle über den Flughafen meckern: ich mag ihn gern.

 

Ein paar Eindrücke der Stadt ...

Wenn man in Spanien landet, muss man die innere Uhr umstellen. Die manana-Mentalität kann ein deutscher Tourist in den ersten Tagen nur schwer ertragen, hat man sich aber daran gewöhnt, lebt es sich viel leichter. Niemand meckert im Cafe oder im Restaurant, wenn die Bestellung nicht binnen 5 Minuten in preußischer Manier auf dem Tisch steht. Triff man sich um 5 auf einen Cafe, kann es auch mal 10 Minuten später werden. Wieso ist das eigentlich typisch spanisch? Das erlebt man ohne große Mühen auch mit Freunden in Deutschland.

Was sehr wohl typisch spanisch ist, ist die Tageseinteilung. Kein Spanier käme auf die Idee, mittags um eins zu essen, abends um 7 ebensowenig. Isst man als Durchschnittsdeutscher halb 7 zu Abend, kann man 2,5 Stunden in Madrid draufschlagen, wenn man nicht allein im Restaurant oder in der Bar sitzen mag. Dafür gibt es die nette Angewohnheit, gegen 5 oder halb 6 bei einem Bier oder einem Sherry kurz inne zu halten und eine Kleinigkeit zu essen.

Tapas zum Beispiel. Die sind im wahrsten Sinne des Wortes in aller Munde. Tapear bedeutet bedecken, und Tapas sind eigentlich ganz praktische Utensilien gewesen, man bedeckte nämlich sein Glas mit den kleinen Portionen, damit keine Insekten hineinflogen. Und schließlich aß man die Tapas. Ich bin der Meinung, dass man sich das Bedecken heute sparen kann und gleich essen sollte.

Entsprechend der Zeit des Abendessens sind auch alle weiteren Aktivitäten am Abend verschoben. Bars füllen sich ab 11, in der Disco ist man vor halb 2 fast allein. Dafür bleibt man bis zum Morgengrauen, isst gegen 6 gern ein paar churros und wenn man gegen 8 Uhr an einem Sonntagmorgen heim geht, ist man ganz sicher einer der ersten.

Der Sonntag existiert deshalb beim Partyvolk Madrids auch nicht wirklich, man verschläft ihn und ruht sich von Freitag- und Samstagnacht aus. Schade eigentlich. Ich zog es immer vor, den Samstagabend zeitig gegen 2, halb 3 ausklingen zu lassen und dafür Sonntagvormittag auf den Rastro, den "berühmten" Trödelmarkt Madrids zu gehen, der sich südlich der Plaza de Santa Ana erstreckt. "Berühmt" war er mal, sehenswert ist er noch, man muss die ostasiatischen Importe, die leider auch mehr und mehr Platz auf diesem ur-madrilener Ereignis einnehmen, einfach ignorieren.

Tipps für den Rastro: keine Taschen, keine Rucksäcke. Geld körpernah tragen. Gegen halb 11 kann man auftauchen, ab 2 Uhr am Nachmittag wird es in den Bars rund um den Rastro voll. Und Rastro ohne Barbesuch geht gar nicht. Mit vollem Magen läuft man dann die 500 Meter bis in den Retiro-Park und hält dort Siesta. ...

 

... Madrid, echo de menos a tí ...