Im Mai 2011 war ich (mal wieder) in Wien. Diesmal war der Grund für den Besuch eine Dienstreise, die ich mit 1,5 Privattagen verbunden habe.

Die Anreise war unspektakulär, der Austrian-Flug war pünktlich, der Koffer war da (das muss Erwähnung finden, besonders in Hinblick auf die letzten Flüge über Madrid mit Iberia) und der Service an Bord des bis auf den letzten Platz vollgestopften Airbus A319 war erwähnenswert. Wenn die Stewardess mich "ersucht" mein Tischchen bei der Landung hochzuklappen, finde ich das schon nett. Und als Snack gab es entweder einen 1000 Kalorien Milka-Lila-Pause-Riegel oder einen Apfel aus der Steiermark, für den ich mich entschied. Typisch deutsch bestellt ich eine Apfelsaftschorle, auf dem Rückweg wurde daraus ein Obi g´spritzter. Ich habe aufgepasst, Doreen!

Doreen holte mich dann auch vom Flughafen ab und nach einem kurzen Zwischenparken meines Koffer in Meidling und der Bewunderung des 75 m² Palasts, den Doreen bewohnt (in einer deutschen Großstadt würde man diese Qualität zu dem Preis NIE bekommen!) ging unsere kulinarische Tour durch Wien dann los.

Los ging es mit einer Eitrigen am Hohen Markt, die ich als deutscher Tourist mit Ketchup bestellt, als wir die aufgegessen hatten, und realisierten, dass das Touristenprogramm in der Inneren Stadt bei meinen vielen Wien-Besuchen nicht mehr nötig sei, gingen wir gleich mal ins Cafe Diglas, wo ich eine ziemlich gute Nusstorte mit Creme bestellt. Dritte und anteilmäßig größte Zutat schien irgend ein Likör zu sein. Lecker wars. Das Cafe Diglas ist allein seiner Toiletten zu empfehlen, die nicht mal der (einheimische) lokale Guide kannt.

Cafe Diglas
Cafe Diglas

Danach mussten wir dringenst ein bisschen Laufen um das Essen zu verteilen und kamen über den Volksgarten und die Innere Stadt (bei dem Spaziergang wunderte sich Doreen, wieviel sich in der Inneren Stadt verändert hatte) am Donaukanal an. Bei einem etwas frühen Sundowner in der Tel-Aviv-Bar entschieden wir, den Abend beim Heurigen zu verbringen. Nach einer Fahrt von "nur" 15 Minuten mit der Ubahn, 15 Minuten mit der Tram und 15 Minuten Fußweg waren wir "schon" da. Es war sehr schön dort, das Essen war zwar schon ein wenig ausgesucht, aber wir fanden natürlich was und der Wein floß auch reichlich und als ob wir nicht genug Alkohol an diesem Tag zu uns genommen hatten, wurde im 12. Bezirk im Ché Doreen auch noch eine Flasche Zinfandel geöffnet, von der aber ein großer Teil den Abend überlebte!

Montagmorgen hieß es dann Abschiednehmen, nach einem "kleinen" Frühstück am Naschmarkt ging der Wienbesuch zu Ende. Danke an die tolle Gastgeberin und sie ist mein Zeuge, ich bin nur mit Widerwillen gen Tulbingerkogel im Wiener Wald aufgebrochen.

Naschmarkt, alles aufgegessen ...
Naschmarkt, alles aufgegessen ...

Zum Tulbingerkogel kann ich mich kurz fassen: es handelt sich um ein sehr schönes 4 Sterne Hotel, irgendwo im nirgendwo. Allein die Anreise dauert von Wien eine gute halbe Stunde mit dem Taxi. Das Essen ist sehr gut, die Aussicht über die Berge auch, aber rundrum ist halt nix. Gott sei Dank war die Tagung ganz interessant, auch wenn ich neben einer Gruppe polnischer Kollegen oft nur schwer den Dozenten folgen konnte. "Polish people are so aswsome", meinte Ewa neben mir und ich konnte nur erwidern: "Indeed, they are!"

Der Rückflug ist von daher erwähnenswert, da er an dem Mittwoch stattfand, an dem der norddeutsche Luftraum kurzzeitig wegen der Asche des isländischen Vulkans gesperrt war. Aber, wie man das von Austrian erwartet, der Flieger war pünktlich. Die Rückfahrt vom Tulbingerkogel zum Flughafen Wien ging übrigens viel schneller, trotz rush-hour, was an der rasanten Fahrweise eines jungen Tschuschs lag. War mir übel ... .