Dubai oder von schlechten Caesers-Salats und nicht vorhandenen Strawberry-Frappucinos
Dubai, here I am. Ich sitze am Gate nach Doha und lasse die letzten 3 Tage Revue passieren. Vielleicht zuerst zum Dubai Airport, der ja unterdimensioniert ist (wie nahezu alle Airports am Golf) und deshalb bald durch einen größeren ersetzt werden soll, bzw. durch diesen entlastet. Ich habe lange keinen Airport dieser Größe gesehen, der so gut organisiert war. Bis auf die Einreise nach Dubai, die Passkontrolle zog sich eeeeewig!, lief hier alles sehr flüssig, es ist angenehm ruhig, dienstbare Geister aus Südostasien sorgen für eine fast zu sterile Reinheit für einen Flughafen.
Heute ist national day, die Emirate werden 40 Jahre. Los ging alles mit einer großen Feier am Creek im Heritage-Village, die Vorbereitungen „störten“ gestern etwas unsere Stadtbesichtigung. Ich war mit Maya unterwegs, die mir den Creek, das Heritage-Village und Bastakia zeigte. Am Burj Kalifa waren wir auch. Dort gabs zum Abendessen für die arme Maya den wohl schlechtesten Caeser-Salat alive. Mit so was macht man ja eigentlich auf der ganzen Welt nichts falsch, aber der sah schon beim Zuschauen nicht so appetitlich aus. Hätten wir eben was Arabisches gegessen! Übrigens führt starbucks in den UAE auch kein strawberry-frappucino. Es ist eine Marotte überall auf der Welt einen solchen zu ordern: medium size, with cream for take away. Und dann sagt der nette Inder, es gäbe hier keinen. Was ist das? Künstliches Erdbeeraroma wird man doch wohl auch in Arabien importieren dürfen. ;-)
Am Vortag hatte ich bereits die Mall of the Emirates und die Dubai Mall (DIE Mall!) besichtigt. Es ist sehr interessant, diese Vergnügungs- und Konsumtempel zu besuchen, allerdings sollte man nicht mit falschen Vorstellungen dort auftauchen. Wer sonst noch nie YSL, Dior oder Prada geshopped hat, wird wohl auch nicht in Dubai damit anfangen. Und Eislaufen oder Skifahren kann ich auch daheim, aber scary war es irgendwie, den Dubai'in dabei zuzuschauen.
Mein Highlight von Dubai ist die Dubai Marina, dort zu wohnen, muss schon ein kleiner Luxus sein. Das Viertel ist als Wohnviertel konzipiert und hat einen enormen Freizeitwert, weil eine perfekte (wenn auch auf Massentourismus ausgelegte) Infrastruktur vorhanden ist. Und obwohl Wolkenkratzer jetzt nicht meine bevorzugte Bauform sind, war das Zusammenspiel aus moderner Architektur, Wasser, Luxusyachten und Touristen aus aller Herren Länder sehr sehenswert. Bastakia hat mir ebenfalls sehr gut gefallen. Es ist ein altes arabisches Viertel, das restauriert wurde und viel Flair aber v.a. gaaanz viel Ruhe bietet. Niedrige Häuser, erdfarben, Windtürme, eine Moschee und ein paar touristische Punkte, die aber von der Masse der Dubai-Touristen nicht besucht werden, so scheint es. Essen gabs (Maya und ich haben das beide unabhängig voneinander vorgeschlagen, fand ich schon irgendwie witzig!) im XVA, die haben auch Hotelzimmer. Ein bisschen alternativ, aber für meinen Geschmack wäre das die stylischere Wahl als mein 5 Sterne Hotel am Burj Kalifa gewesen. Nächstes Mal. …
Zum Hotel gibt es so viel zu berichten: es hat an nichts gefehlt, die 5 Sterne sind berechtigt, aber nachhaltig blieb auch nichts in Erinnerung. Alles war fein, ausgewählt, ein wenig steril. Wer auf ein schönes Hotel, das den Massentourismus bedient, aus ist, ist hier definitiv nicht falsch. Ich hatte ein wenig Pech, dass ich zuerst ein Zimmer mit einer Verbindungstür (die verschlossen war) zu einem Nachbarzimmer bezogen habe (und das nicht sofort beim Einzug merkte). Die erste Nacht war eher kurz und schlaflos, neben mir wohnte ein US-Amerikaner mit deutlichem Oststaatenakzent, der und das war viel schlimmer, eine Erkältung hatte. Die erste Nachthälfte fühlte ich mich wie ein Pfleger in einer Lungenheilanstalt. Irgendwann griff ich entnervt zu ear-plugs, die für ein 5 Sterne-Hotel aber keine wirkliche Lösung sind. So zog ich am nächsten Tag um. Das Zimmer war herrlich, wenn auch ein wenig kleiner und ohne Balkon. Aber Ruhe pur!
Dubai ist super für einen Stopover, das habe ich nicht bereut. Gekauft habe ich eher weniger (außer ein paar wirklich beeindruckende Postkarten von einem arabischen Fotografen), gesehen um so mehr. Ein Tag am Strand hat gefehlt, und The Palm Jumaira sowie die dortige Marina hätte ich auch noch intensiver anschauen können. Aber es braucht ja immer einen Grund um wieder zu kommen.
Der Flug Dubai Doha war ein Geisterflug. Ich hatte schon beim online-check-in gesehen, dass der A340-600 gegen einen A330-200 getauscht wurde, was für die geringe Anzahl der Passagiere spricht, dass es wenig sind, hab ich beim boarding gemerkt, aber an Board gab es fast mehr Kabinenpersonal als Gäste. So konnte ich ein paar Bilder von Dubai von oben machen, zumal die Flugroute nach Doha nördlich der Stadt entlang führt und ich deshalb einen sehr guten Blick auf The World und The Palm Jumeira hatte. Leider steht die Sonne bei frühen Flügen ungünstig, sodass die Bilder eher mäßig geworden sind. Lange Belichtungsreihen waren kaum möglich, nach 2 Minuten war der ganze Spass vorbei und wir waren schon hoch über dem persischen Golf.