Bye, bye Tegel
Es gibt Flughäfen, die mag man(n), da fühlt man(n) sich wohl und solche, an denen sich dieses Gefühl eben nicht einstellen will. Berlin Tegel gehört für mich zur 2. Gruppe. Auch wenn einige meiner Bekannten immer davon schwärmen, wie schnell man die security hinter sich hat in Tegel, komme ich entweder an besonders langsame Sicherheitsbeamte oder habe zu hohe Ansprüche. Auch der Check-in bei Qatar-Airways, mit denen ich gleich nach Doha fliege, war ziemlich unterdurchschnittlich, wenn man zur besten Airline in diesem Jahr ernannt wurde, kann man sich wohl in Sachen Service und Freundlichkeit, aber v.a. in Sachen Schnelligkeit einen Gang Runterschalten erlauben.
Aber ich habe ja Urlaub. Gestern kurz vor vier bin ich endlich aus dem Büro, mein erster richtiger Urlaub dieses Jahr geht also gleich los, verlängerte Wochenenden in europäischen Hauptstädten sind qua definitionem kein Urlaub. ;-)
Aber Qatar ist super pünktlich, es geht los. Next stop: Doha International, the maybe busiest airport today. Vamos a ver!
40 Minuten über Doha-International
Der Flug war wirklich prima. Kein Turbulenzen, extrem viel Kabinenpersonal, i. Vgl. zu europäischen Airlines gab es praktisch Sterneküche. Stündlich kam die Stewardessen, so dass nicht wirklich Zeit zum Schlafen blieb, dafür war ich dauernd mit Essen beschäftigt. Auf einem 5 Stunden Flug 2 warme Mahlzeiten, das ist eigentlich zu viel des Guten. Was ebenso Erwähnung finden muss ist die Tatsache, dass der Airbus A 320 nur zu 2/3 ausgebucht war, so dass Busieconomy-feeling aufkam, die Mittelsitze jeder Reihe blieben frei.
Unterhaltsam war die Reise auf jeden Fall. In der ersten Flughälfte hatte ich „Stress“ das komplette Infotainment von Qatar zu ergründen, nebenbei zu essen und schließlich noch den letzten Teil von Harry Potter zu gucken. Gott sei Dank mit deutschem Ton, auf englisch hatte ich gar keine Lust. Eine argentinische Stewardess hatte sich in meinen Sitznachbar auf der anderen Gangseite verguckt. Die 2. Flughälfte verbrachte sie praktisch mit smaltalk um dem armen Mann, der sich größte Mühe gab, sein Desinteresse nicht zu offensichtlich zu zeigen, ihre Telefonnummer aufs Auge zu drücken. Das gelang ihr schließlich auch. Die Zeit spielte übrigens für sie, dann wir kreisten wie geschrieben 40 Minuten über Doha, um endlich landen zu können. In Berlin bin ich übrigens bei 2°C losgeflogen, hier hat es 27°C und es ist 10 Uhr abends, mein Immunsystem kann sich schon mal dran gewöhnen, in 2 Wochen bin ich wieder hier und mache diese Temperaturen in Dubai mit.
Auf der Busfahrt über den superbusy Doha-International Airport kam ich mit dem (Un)glücklichen und seiner Sitznachbarin, einer Indonesierin, die ihren Freund in Berlin besucht hatte und nach Singapor flog, ins Gespräch. Wir beide hatten natürlich jeden Satz gechecked, sodass der arme Nick uns nichts mehr zu erzählen brauchte. Auf jeden Fall entschieden wir 3 und Charles, ein Asiate, der nach Jakarta unterwegs war, die Transfert-Zeit gemeinsam zu verbringen. So habe ich die Oryx-Lounge von Qatar-Airways nicht genutzt und statt dessen ein weiteres Wasser getrunken, das ich neben dem schon erwähnten Essen im Flieger schon reichlich hatte. Da schließt sich gleich der Einschub an und weil es viele interessieren wird: die Toiletten auf dem Doha-International Airport bekommen eine 2 auf einer Skala von 1 bis 6, wobei 1 deutscher Standard ist und 6 Westchina. Wer öfter Fernreisen macht weiß, dass die Flughafen-Toiletten in fremden Ländern oft noch die Aushängeschilder sind, das kann man von Berlin-Tegel oder Frankfurt nicht wirklich behaupten.
Nachdem wir email-Adressen ausgetauscht haben, Nick bleibt übrigens mindestens bis Ende Januar auf Bali (was mache ich falsch im Leben?) brachen die beiden zu ihrem 8Stunden-Flug nach Singapor auf, ich hatte noch 3 Stunden Transfert, die nutze ich zum Tagebuch führen und freue mich nebenbei, dass der Flug nach Kathmandu nur 4 Stunden dauern wird. Wie mir mein Reiseveranstalter geraten hat, habe ich einen Fensterplatz auf der linken Seite des Fliegers gebucht, um nachher den Himalaya sehen zu können. Na da warten wir mal ab, ob ich überhaupt was sehe oder den Flug verschlafe.
Zum Flughafen muss ich noch sagen, dass er viel weniger schlimm ist, als mir Marten berichtet hat. Busy trifft es schon, aber es ist auszuhalten. Ich sitze in einer Wartezone, brav im Männerbereich, auch wenn sich außer den Touristen kein Moslem an diese Einteilung zu halten scheint und habe besten Blick auf die Flughafenmoschee.